Der freiberufliche Dokumentarfotograf Lucien MignĂ© lebt in Marseille. Nachdem er mehrere Jahre lang die Welt bereist und dabei sein fotografisches Auge geschĂ€rft hatte, studierte er Filmwissenschaften und drehte mehrere Kurzfilme. Anschliessend wandte er sich dem Medium der Fotografie zu, wobei er seinem filmischen Ansatz, in Bildern Geschichten zu erzĂ€hlen, treu blieb. Durch seine immersive und entschleunigte Herangehensweise liefert er umfassende Reportagen, die verschiedene soziale, wirtschaftliche, politische und ökologische Themen beleuchten und analysieren. Vom Alltag marokkanischer Arbeiter ĂŒber die Herausforderungen des Klimawandels in Ăthiopien bis hin zur Wasserknappheit im Libanon erforscht seine Arbeit die menschlichen Mechanismen, die die heutige Welt prĂ€gen. KĂŒrzlich fĂŒhrte ihn seine Arbeit nach Bangladesch, wo er einen der letzten noch aktiven Wanderzirkusse begleitete (siehe Animan Nr. 242), sowie nach Kamerun. Lucien MignĂ©s Reportagen werden regelmĂ€ssig in der französischen und internationalen Presse veröffentlicht.
Der vom Natural History Museum in London ausgerichtete Wettbewerb «Wildlife Photographer of the Year» ist seit 1965 eine weltweite Referenz fĂŒr Tierfotografie. Zur 60. JubilĂ€umsausgabe im Jahr 2024 wurden 59’228 BeitrĂ€ge aus 117 LĂ€ndern eingereicht, eine erstaunliche Zahl, die fĂŒr die internationale Reichweite des Wettbewerbs spricht. Der Hauptpreis ging an den kanadischen Fotografen Shane Gross fĂŒr sein faszinierendes Bild eines Kaulquappenschwarms in einem See in der NĂ€he von Ottawa. Es veranschaulicht sowohl den Reichtum als auch die FragilitĂ€t der Unterwasserwelt. Neben dem fotografischen Aspekt trĂ€gt der Wettbewerb auch massgeblich dazu bei, das Bewusstsein fĂŒr den Schutz von Ăkosystemen und die Erhaltung der weltweiten BiodiversitĂ€t zu schĂ€rfen. Die prĂ€mierten Fotografien, von denen wir Ihnen in diesem Portfolio eine kleine Auswahl prĂ€sentieren, sind noch bis Juni 2025 im Londoner Natural History Museum ausgestellt.
Thierry Vezon hat sich in der Welt der Naturfotografie durch seine poetische und gefuÌhlvolle Darstellung der unberuÌhrten Wildnis einen Namen gemacht. Seit mehr als fuÌnfzehn Jahren durchstreift der Autodidakt entlegene Gebiete in allen Teilen der Erde. Seine Vorliebe fuÌr die kĂ€lteren Regionen fuÌhrte ihn immer wieder in die Arktis, wo er unter anderem die Fjorde Norwegens, die Gletscher Grönlands oder die Weiten Islands ablichtete. DaruÌber hinaus erkundete er seine Heimat, die Camargue, und hielt das Ballett der Flamingos und Wildpferde fest, ebenso wie die weiten Landschaften der schottischen Highlands und die sagenhaften WĂ€lder Sloweniens. Das Licht und die Stille dieser entruÌckten Orte uÌben auf Vezon eine ungebrochene Faszination aus. Auch die heimische Tierwelt verewigt er in seinen Bildern, in denen sich seine unermuÌdliche Suche nach Emotion und die Ehrfurcht vor Mutter Natur widerspiegeln.
Das russische Kollektiv Airpano ist fuÌr seine spektakulĂ€ren Luftaufnahmen bekannt, die die Schönheit der Metropolen und NaturschauplĂ€tze unserer Erde einfangen. Hinter AirPano steht ein Team aus leidenschaftlichen Fotografen und VideokuÌnstlern, die mithilfe von Drohnen und Hubschraubern 360-Grad- Panoramaaufnahmen realisieren und so unverkennbare Orte aus einzigartigen Perspektiven zeigen. Die Arbeit des Kollektivs geht uÌber herkömmliche Luftaufnahmen hinaus; sie ist eine immersive visuelle Erkundung, die den Betrachter mitten in das Herz der Landschaft fuÌhrt. Von den belebten StrassenzuÌgen New Yorks bis zu den Korallenriffen des Great Barrier Reefs offenbart jedes Bild die Erhabenheit der Natur oder der urbanen Architektur aus einem aussergewöhnlichen Blickwinkel.
Capture the Atlas ist eine Fotoagentur, die auf Foto-Kurse sowie Astrofotografie- und Erlebnisreisen spezialisiert ist. Seit 2018 lanciert sie den Wettbewerb «Milky Way Photographer of the Year», der die besten Nachtaufnahmen aus der ganzen Welt und die Schönheit des Sternenhimmels in den Fokus stellt. Er bietet aufstrebenden Talenten eine Plattform und enthuÌllt atemberaubende Bilder der Galaxie. Der Wettbewerb legt besonderen Wert auf KreativitĂ€t und Technik, wobei die eingereichten Arbeiten nach Komposition, OriginalitĂ€t und technischem Können bewertet werden. Der Milky Way Photographer of the Year setzt sich ebenfalls zum Ziel, die Ăffentlichkeit fuÌr das Problem der Lichtverschmutzung und fuÌr die Notwendigkeit zu sensibilisieren, Naturlandschaften wie auch unseren Nachthimmel zu schuÌtzen.
Der Fotowettbewerb «Underwater Photographer of the Year» hat kuÌrzlich die Gewinner und Gewinnerinnen seiner Ausgabe 2024 bekannt gegeben. Seit seiner GruÌndung im Jahr 1965 hat sich der britische Wettbewerb, der das Leben der Ozeane und seiner Bewohner in den Fokus ruÌckt, als weltweite Referenz auf dem Gebiet der Unterwasserfotografie etabliert. Die aus mehreren Fachgrössen dieser besonders anspruchsvollen Disziplin bestehende Jury hatte im Vorfeld mehrere tausend Bewerbungen gepruÌft. Der schwedische Fotograf Alex Dawson wurde nun mit «Whales Bones», einem eindrucksvollen Bild, das das Skelett eines Zwergwals vor der KuÌste Grönlands zeigt, zum grossen Gewinner der diesjĂ€hrigen Ausgabe gekuÌrt. Diese Walart bereichert den Speiseplan der indigenen Gemeinschaften, die die Ăberreste jedes erlegten Tieres bei Flut wieder dem Meer uÌbergeben, um ihm die letzte Ehre zu erweisen.
Die Puna liegt im Norden Argentiniens, nahe der Grenze zu Chile, und ist eine der trockensten, trostlosesten, aber auch faszinierendsten Regionen der Erde. Die Tessiner Fotografin Alessandra Meniconzi bereiste kĂŒrzlich die wĂŒstenhafte Hochebene, um in ihren eindrucksvollen Bildern festzuhalten, wie Geologie, inten-sive vulkanische AktivitĂ€t, Wind und extreme Temperaturen diese weltweit ein-zigartige Naturlandschaft geformt haben. Endlose SalzflĂ€chen und Felder aus dunklem Vulkangestein bilden atemberaubende Kontraste, eingefasst von der Gebirgskette der Anden, die sich im Hintergrund erstreckt.
Daniel Kordan wurde in einer Kleinstadt in der NĂ€he von Moskau geboren. Schon immer verspĂŒrte er die Liebe zur unberĂŒhrten Natur und streifte von klein auf durch die Seengebiete und WĂ€lder seiner Heimat. Sechs Jahre lang besuchte er eine Kunsthochschule, wo er sĂ€mtliche Techniken der Malerei kennenlernte und sein VerstĂ€ndnis fĂŒr harmonische Kompositionen und Farbgestaltung schulte.
Der amerikanische Fotograf Joel Sartore rief 2006 in seiner Heimatstadt Lincoln, im US-Bundesstaat Nebraska, die National Geographic Photo Ark ins Leben. Seitdem reiste er um die Welt mit dem Ziel, ein Fotoarchiv der globalen BiodiversitĂ€t mit PortrĂ€ts von ĂŒber 20â000 Vogel-, Fisch-, SĂ€ugetier-, Reptilien-, Amphibien- und Wirbellosenarten zu erstellen. Diese «Foto-Arche» wird nach ihrer Fertigstellung ein wichtiger Beleg fĂŒr die Existenz jedes einzelnen Tieres sein, und ein starkes Zeugnis dafĂŒr, wie unerlĂ€sslich es ist, fĂŒr ihren Schutz einzutreten. Ganz egal, ob gross oder winzig klein, jede Spezies wird mit der gleichen Sorgfalt und dem gleichen Respekt behandelt.
KĂŒrzlich wurden die PreistrĂ€ger der Drone Photo Awards 2023 bekannt gegeben. Seit 2018 prĂ€sentiert der Wettbewerb â mittlerweile eine weltweite Referenz in Sachen Luftbildfotografie und -video â spektakulĂ€re Aufnahmen aus allen Teilen der Welt. Unter der Schirmherrschaft der Siena Awards sollen die Drone Photo Awards dieses besondere Genre stĂ€rker ins Blickfeld der Ăffentlichkeit rĂŒcken, das die Organisatoren bewusst von der traditionellen Fotografie abgrenzen möchten. Eingereicht werden können Luftbilder und -videos, die von Drohnen, aber auch von Flugzeugen, Hubschraubern, Ballons, Luftschiffen, Raketen, Drachen oder Fallschirmen aus aufgenommen wurden.