An einem Abschnitt der belgischen Küste wird eine weltweit einzigartige Tradition gepflegt: das Krabbenfischen zu Pferd. Vor zehn Jahren wurde diese Praxis in die UNESCOListe des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Sie erinnert an eine Zeit, in der die flämischen Bauern den Äckern und dem Meer ihr täglich Brot abtrotzen mussten. Noch bevor sie zu sehen sind, scheint irgendetwas in der Luft ihr Kommen anzukündigen. Eine kaum wahrnehmbare Veränderung der Geräuschkulisse, des gleichmässigen Rauschens der Brandung und des Winds, der die Gischt über die Wellenkämme peitscht. Oder liegt es am Kreischen der Möwen, das kurz verstummt, um dann umso stärker wieder anzuheben? Plötzlich sind sie da, wie fernen Zeiten entsprungen.

Text: Clément Grandjean
Fotos: Juliette Pavy

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